Neuer Bischof für Unierte in Kroatien, Slowenien, Bosnien geweiht
Im kroatischen Krizevci ist Milan Stipic (41) am Samstag zum neuen Bischof der dortigen griechisch-katholischen Eparchie geweiht worden. Stipic ist damit neues Oberhaupt von 22.000 Katholiken des byzantinischen Ritus in Kroatien, Slowenien und Bosnien Herzegowina. Die Bischofsweihe spendete ihm sein Amtsvorgänger, der 2019 emeritierte Eparche Nikola Kekic. Corona-bedingt fand der Festgottesdienst trotz mäßigem Wetter auf den Platz neben der Kathedrale in Krizevci statt.
Insgesamt nahmen 35 Bischöfe aus Kroatien, Serbien, Mazedonien, Bosnien Herzegowina, Ungarn und der Ukraine an der feierlichen Liturgie teil. Aus Österreich entsandte Kardinal Christoph Schönborn in seiner Funktion als Ordinarius der katholischen Ostkirchen in Österreich seinen Generalvikar Yuriy Kolasa. Erstmals in der Geschichte der kleinen griechisch-katholischen Gemeinschaft im ehemaligen Jugoslawien, der neben Kroaten vor allem Ruthenen, Ukrainer, Serben und Mazedonier angehören, war mit Jovan Culibrk ein Bischof der serbisch-orthodoxen Kirche bei einer griechisch-katholischen Bischofsweihe anwesend.
Der Vorsitzende der Kroatischen Bischofskonferenz, Zadars Erzbischof Zelimir Puljic, würdigte in seiner Predigt die Präsenz des byzantinischen Ritus als bedeutenden Teil des geistlichen Erbes der Katholiken Kroatiens, die in der Geschichte zu drei Ritenfamlien gehört hatten. Neben dem lateinischen Ritus gab es bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) neben dem byzantinischen Ritus auch den glagolitischen Ritus, eine kirchenslawische Version des römischen Ritus; außerdem verwies Puljic auf den Sonderitus der Zagreber Kathedrale, der in der Folge des Tridentinischen Konzils verdrängt worden war.
In seiner Ansprache am Ende der Liturgie drückte der neu geweihte Bischof Stipic seine Hoffnung aus, dass die Eparchie von Krizevci noch mehr als bisher ein Ferment der Einheit unter den Christen, und eine Brücke zwischen Katholiken und Orthodoxen sein kann.
Die Eparchie Krizevci wurde 1777 auf Betreiben von Kaiserin Maria Theresia durch Papst Pius VI. (1775-1799) als Suffragandiözese der lateinischen Diözese Zagreb gegründet und war in späteren Jahren zeitweise für die griechisch-katholischen Gläubigen in ganz Jugoslawien zuständig. Heute umfasst das kanonische Territorium Kroatien, Slowenien und Bosnien. Bischofssitz ist seit 1966 Zagreb mit der Konkathedrale der Heiligen Cyrill und Method.
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