Wien: Griechisch-katholische und Orthodoxe gedenken des Holodomor
Das Gedenken an die Opfer des "Holodomor" hat am Wochenende in Wien orthodoxe und griechisch-katholische Christen vereint. Eine Lichterprozession führte die Angehörigen der ukrainischen griechisch-katholischen Pfarre St. Barbara sowie der ukrainischen orthodoxen Gemeinde zum Hl. Vladimir und zur Hl. Olga am Samstagabend ins Wiener Erzbischöfliche Palais. Bei der Holodomor-Gedenktafel für Kardinal Innitzer beteten die Gläubigen gemeinsam eine "Panachyda", das byzantinische Gebet für Verstorbene. Bei dem Gebet waren u.a. der griechisch-katholische Generalvikar Yuriy Kolasa, Zentralpfarrer Taras Chagala, sowie von Seiten der Orthodoxie die Pfarrer Yurij Strugow und Mykola Lesiuk anwesend.
Unter "Holodomor" versteht man die Hungerkatastrophe ("Hungermord") der Jahre 1932/33 in der Ukraine. Diese wurde von den Sowjets absichtlich herbeigeführt, um die wohlhabenden ukrainischen Großbauern ("Kulaken") zu schwächen und zum Eintritt in die Kolchosen und Sowchosen zu zwingen. Nach Schätzungen forderten die Repressionen der Sowjets allein in der Ukraine rund acht Millionen Opfer. Der Wiener Erzbischof Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955) war 1933 einer der ganz wenigen Vertreter des Westens, der sich für die Hungeropfer einsetzte. Zum Dank dafür und zur Erinnerung wurde vor wenigen Tagen von Kardinal Christoph Schönborn und dem Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, eine Gedenktafel im Palais enthüllt. Jedes Jahr am 24. November bzw. auch am Abend davor wird in der Ukraine und in vielen weiteren Länder der Opfer des "Holodomor" gedacht.
Die Beziehungen der orthodoxen Kirche zur Griechisch-katholischen Kirche sind aus historischen und politischen Gründen nicht friktionsfrei. Beide entstammen der gleichen byzantinischen Tradition und haben u.a. etwa auch die Liturgie gemeinsam, die Griechisch-katholische Kirche untersteht aber letztlich dem Papst, weshalb auch von der "unierten" Kirche gesprochen wird.
Seit rund einem Jahr gibt es in der Ukraine eine neue (von der Russisch-orthodoxen Kirche unabhängige) Kirche. Das hat zum einen zu einem veritablen Konflikt zwischen den Patriarchaten von Moskau und Konstantinopel (Ökumenisches Patriarchat) geführt. Zum anderen unterstehen seither die Auslandsgemeinden der unabhängigen orthodoxen ukrainischen Kirche dem Ökumenischen Patriarchat. Dies betrifft auch die ukrainische orthodoxe Gemeinde in Wien, die sich nun sichtlich auch um bessere Beziehungen zur Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche in Wien bemüht.
Generalvikar Kolasa erinnerte gegenüber "Kathpress" daran, dass es nicht die erste offizielle gemeinsame Aktion von unierten und orthodoxen Christen in Wien ist. Im Jänner 2018 segneten der Wiener orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) und Weihbischof Franz Scharl im "Raum der Stille" am Wiener Hauptbahnhof gemeinsam eine Ikone, die von der Frau des Generalvikars gemalt ("geschrieben") wurde. Griechisch-katholische Geistliche und Gläubige waren bei der Feierstunde gemeinsam mit römisch-katholischen und orthodoxen zugegen.
Unter "Holodomor" versteht man die Hungerkatastrophe ("Hungermord") der Jahre 1932/33 in der Ukraine. Diese wurde von den Sowjets absichtlich herbeigeführt, um die wohlhabenden ukrainischen Großbauern ("Kulaken") zu schwächen und zum Eintritt in die Kolchosen und Sowchosen zu zwingen. Nach Schätzungen forderten die Repressionen der Sowjets allein in der Ukraine rund acht Millionen Opfer. Der Wiener Erzbischof Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955) war 1933 einer der ganz wenigen Vertreter des Westens, der sich für die Hungeropfer einsetzte. Zum Dank dafür und zur Erinnerung wurde vor wenigen Tagen von Kardinal Christoph Schönborn und dem Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, eine Gedenktafel im Palais enthüllt. Jedes Jahr am 24. November bzw. auch am Abend davor wird in der Ukraine und in vielen weiteren Länder der Opfer des "Holodomor" gedacht.
Die Beziehungen der orthodoxen Kirche zur Griechisch-katholischen Kirche sind aus historischen und politischen Gründen nicht friktionsfrei. Beide entstammen der gleichen byzantinischen Tradition und haben u.a. etwa auch die Liturgie gemeinsam, die Griechisch-katholische Kirche untersteht aber letztlich dem Papst, weshalb auch von der "unierten" Kirche gesprochen wird.
Seit rund einem Jahr gibt es in der Ukraine eine neue (von der Russisch-orthodoxen Kirche unabhängige) Kirche. Das hat zum einen zu einem veritablen Konflikt zwischen den Patriarchaten von Moskau und Konstantinopel (Ökumenisches Patriarchat) geführt. Zum anderen unterstehen seither die Auslandsgemeinden der unabhängigen orthodoxen ukrainischen Kirche dem Ökumenischen Patriarchat. Dies betrifft auch die ukrainische orthodoxe Gemeinde in Wien, die sich nun sichtlich auch um bessere Beziehungen zur Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche in Wien bemüht.
Generalvikar Kolasa erinnerte gegenüber "Kathpress" daran, dass es nicht die erste offizielle gemeinsame Aktion von unierten und orthodoxen Christen in Wien ist. Im Jänner 2018 segneten der Wiener orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) und Weihbischof Franz Scharl im "Raum der Stille" am Wiener Hauptbahnhof gemeinsam eine Ikone, die von der Frau des Generalvikars gemalt ("geschrieben") wurde. Griechisch-katholische Geistliche und Gläubige waren bei der Feierstunde gemeinsam mit römisch-katholischen und orthodoxen zugegen.