Neue Ikonostase in Innsbruck
Am Sonntag, den 26. Mai fand die Einweihung der neuen Ikonostase in der Kapelle der Hll. Wolodymyr und Olha in Innsbruck statt. An der Weihe nahmen zahlreiche Priester, Gäste und Freunde der ukrainischen Gemeinde teil, darunter Altсanisianer, Weihbischof der Diözese Sokal-Zhowkwa Petro Losa aus der Ukraine, der die feierliche Zeremonie vornahm, Pater Rektor des Collegium Canisianum Andreas Schermann SJ, Generalvikar für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich Lic. theol. Yuriy Kolasa, Pfarrer und Leiter vom Seelsorgeraum Haiming und zugleich der Seelsorger der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde in Tirol Mag. Volodymyr Voloshyn.
Das geschmiedete Kunstwerk – die neue Ikonostase – steht symbolisch für das Collegium Canisianum, das seinerseits „Schmiede“ hoher kirchlicher Vertreter in der Ukraine war und ist. Die wesentlichen Elemente der neuen einreihigen Ikonostase im Studentenheim Canisianum in der Tschurtschenthalerstraße sind die Ikonen, die in die Gesamtkomposition der eisengeschmiedeten Elemente eingesetzt sind. Die Ikonenbilder wurden vom Ikonenmaler Borys Iwaniw geschaffen, dem Leiter der Abteilung Gemälderestaurierung an der staatlichen Hochschule für Kunstgewerbe in Lwiw (ehemals Lemberg, Ukraine). Bei den Ikonen erkennt man die Verbindung zweier Stile, des ukrainischen Barock und des modernen Stils. Die reiche Palette der polychromen Farben wirkt sehr ausdrucksstark und ansprechend. Der Entwurf des eisengeschmiedeten Kunstwerkes stammt von Marian Kalitschak, Absolvent der Kunsthochschule und Kunstschmied aus Drohobytsch (Ukraine). Dem volkstümlich-ukrainischen Stil folgend, wurde die Ikonostase in Handarbeit und alt-überlieferter Technik aus Metall geschmiedet. Bei den schwarzen Elementen aus Eisen wurden geradlinige Techniken verwendet, die die Botschaft der Ikonen unterstreichen. Eindrucksvoll sind die vier Metallions-Bilder der königlichen Tür. Diese stellen die ukrainischen Seligen dar, die an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck studiert haben: Bischof Nykyta Budka, Archimandrit Klementij Scheptyzkyj, Andrij Ischtschak und Basilianerpater Jakym Senkiwskyj. Diese seligen Märtyrer hat der Ikonenmaler als Protagonisten für vier Evangelisten ausgewählt. Ein anderer wesentlicher Akzent aus der Gegenwart bildet die Ikone vom Hl. Wolodymyr, dem Patron der Kapelle. Dessen Prototyp ist ein ukrainischer Held der Gegenwart, weltberühmter Sänger, Solist der Pariser Nationaloper und Bastille-Opernhauses Wasyl Slipak. Er beteiligte sich aktiv als Freiwilliger an den Kämpfen im Osten der Ukraine und fiel im Sommer 2016 während eines Angriffs in der Region Debalzewe. Seitdem ist sein Name ein Synonym für Vaterslandliebe und Selbstaufopferung.
Die Einweihung der Ikonostase fand im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des Jubiläums 120 Jahre ukrainische Theologiestudenten im Canisianum und ukrainische Gemeinde in Innsbruck statt. Ihr Höhepunkt erreichen die Feierlichkeiten allerdings im November dieses Jahres mit der Teilnahme des Großerzbischofs, Oberhauptes der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Seine Seligkeit Sviatoslav.
(zu den Bildern der Weihe der Ikonostase)
Dr. Lidia Melnyk, Ihor Hinda