Buchvorstellung beim Ökumenischen Empfang
Am Mittwoch, 13. Jänner 2016 fand der Ökumenische Empfang im Erzbischöflichen Palais statt. Die katholische Presse-Agentur berichtete, dass von den Spitzenvertretern der Kirchen neben Bischof Bünker und Bischof Andrej u.a. auch Metropolit Arsenios (Kardamakis), ÖRKÖ-Vorsitzender Superintendent Lothar Pöll und der koptische Bischof Anba Gabriel der Einladung Kardinal Schönborns nachgekommen waren; weiters auch der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld und der altkatholische Bischof John Okoro.
Protosyncellus Yuriy Kolasa stellte zu diesem Anlass die neu erschienene Festschrift des im November 2013 gehaltenen Symposiums, „Was heißt es heute, Christ zu sein? Aus den Erfahrungen des Märtyrertums der Ostkirchen“ vor.
Das Symposium war vom Ordinariat für die Katholiken des byzantinischen Ritus in Österreich in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theologie und Geschichte des Christlichen Ostens sowie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, dem Internationalen Theologischen Institut – Hochschule für Katholische Theologie in Trumau und der Ukrainisch-Katholischen Universität Lemberg ausgerichtet und organisiert. Die Teilnehmer tagten am Samstag, 9. November 2013, zum 390. Jahrestag des hl. Josaphat im Großen Festsaal der Universität Wien (Österreich).
Über zwanzig Bischöfe aus verschiedenen Ostkirchen sowie Referentinnen und Referenten aus Österreich, der Ukraine, der Slowakei, aus Rumänien, Armenien und Russland waren zusammen gekommen, um über das Märtyrertum der Ostkirchen Zeugnis zu geben und über dessen Bedeutung für uns zu sprechen.
Das Buch gibt nun die Texte des internationalen Symposiums wieder.
Generalvikar Kolasa betonte, dass es das erste Mal war, dass im selben Raum und bei derselben Veranstaltung über die Verfolgung der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche und über die Verfolgung der russisch-orthodoxen Kirche gesprochen wurde.
Er zitierte ein Zeugnis von Kardinal Josyf Slipyj, der als Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche die Leitung der Kirche im Jahr 1944 übernommen hatte. Das Zeugnis ist in der kürzlichen Sonderausgabe des ContaCOr des Colegium Orientale in Eichstätt nachzulesen: “Gott auf dem Majdan” von Dr. Andriy Mykhaleyko. Kardinal Josyf Slipyj hatte eine langjährige Erfahrung mit Vertretern verschiedener christlicher Konfessionen und anderen Religionen in den sowjetischen Straflagern. Er definierte den Begriff der „leidenden Ökumene“ weit über die konfessionellen Grenzen hinaus.
Er kam nach seiner Freilassung im Jahr 1963 nach Rom und schrieb in einem Bericht: „Durch das gemeinsam getragene Kreuz der Verfolgung in der Sowjetunion ist eine echte Ökumene gewachsen, die, durch ein tiefgreifendes Glaubensbekenntnis und das Blut der Märtyrer gereinigt, bis zu dem tiefsten Grundprinzip des Evangeliums reicht. Die Katholiken, Orthodoxen, Baptisten und andere Konfessionen leiden in gleicher Weise um Christi willen. Das ist ein Gewinn von unschätzbaren Wert.“1
Generalvikar Kolasa schloss mit einer Stelle aus dem Hirtenbrief der ukrainischen griechisch-katholischen Bischöfe aus dem Jahr 2006: „Unsere Aufgabe besteht nicht nur darin, die Erinnerung an die geistige Einigung zu bewahren, sondern sie als Grundfeste unseres Alltags anzunehmen und sie noch weiter zu entwickeln.“2
Das Buch kann direkt beim Ordinariat für die Katholiken des byzaninischen Ritus gekauft werden. Anfragen bitte an: byz.ordinariat@edw.or.at