Exerzitien für die Priester
Von Sonntag, 1. Oktober bis Mittwoch 4. Oktober 2017 fanden im Stift Göttweig wieder die Exerzitien für die byzantinischen Priester statt. Es war eine besondere Gnade, dass Bischof Joseph Werth, SJ von Nowosibirsk kommen konnte, um die Exerzitien für 13 teilnehmende Priester zu leiten. Das Thema seiner Predigten war: „Auf den Spuren der Märtyrer und Bekenner des 20. Jahrhunderts“. Die Impulse waren nach den Ignatianischen Exerzitien aufgebaut.
Demnach ging es im ersten Impuls um das Prinzip und das Fundament des Lebens: der Mensch ist dazu geschaffen, Gott zu loben, Ihn zu verehren und Ihm zu dienen und so seine Seele zu retten. Bischof Werth illustrierte anhand oft sehr persönlicher Geschichten von den Bekennern des Glaubens und Märtyrern, die er selbst kannte, sowie von den verbannten russlanddeutschen Katholiken, wie sehr sich der Mensch jederzeit auf sein Ziel besinnen kann und soll.
Im zweiten Impuls ging es um die Dankbarkeit, die der Mensch Gott schuldet. Bischof Werth erzählte von den 30.000 Wolgadeutschen, die mit dem Zug in die sibirische Steppe gebracht worden waren, dort ohne Ausrüstung oder Verpflegung ausgeladen worden waren und trotzdem gemeinsam „Großer Gott wir loben dich“ sangen, da „wir Gott Dank schulden in guten wie in schlechten Zeiten“.
Auch der letzte Impuls war sehr bewegend. Bischof Werth las den letzten Brief und die letzte Predigt von Bischof Alexander Chira, Bekenner des Glaubens, vor, in dem er seine Gläubigen daran erinnerte, dass sie, denen man alles genommen hatte, am Ende sogar eine Kirche in der Verbannung hatten bauen können.
Mit dieser Botschaft der Hoffnung, dass Gott die, die auf Ihn vertrauen, nicht im Stich lässt, wurden die Priester von Bischof Werth zurück zu ihren Aufgaben entsendet.
(scm)