15 Jahre ukrainische gr.-kath. Gemeinde in Linz
Anwesend waren Protosyncellus Mag. Liz. theol. Yuriy Kolasa, der auch Seelsorger dieser Gemeinde ist, außerdem Generalvikar Severin Lederhilger, P. Prior Paul SAJI Bavakkat, O.C.D und P. Provinzial Alexander Schellerer, O.C.D.
Die Feier begann mit der Göttlichen Liturgie in der Konventkirche.
Bischof Manfred Scheuer nahm als Ausgangspunkt seiner Predigt den Satz: „Einen solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden (Lk 7,9)“. Er ging auf verschiedene Arten des Glaubens ein, und betonte, dass Glaube an Gott nur Sicherheit finde, wenn er von sich selbst loskommt und radikal auf Gott setzt. Glauben schließe, so Bischof Scheuer, auch Umkehr und Buße mit ein, nämlich Umkehr als Kehre von sich weg auf Gott hin. So sei Glaube immer auch eine aktuelle Entscheidungsfrage zwischen Gott, der Sicherheit verspricht, und den Götzen, die letztlich Projektionen des eigenen Ich sind.
V. Yuriy Kolasa erzählte in seiner Ansprache aus der Geschichte, die die ukrainische Gemeinde mit der Diözese Linz schon seit mehr als 70 Jahren verbindet:
„Am 12. Februar 1947 schrieb der erste Generalvikar des byzantinischen Ordinariats, Dr. Myron Hornykewytsch, einen Bericht an Kardinal Tisserant, Sekretär der Kongregation für die Orientalischen Kirchen über die Lage der Kirche des Byz. Ritus in „Oberösterreich, Diözese Linz. (Amerikanische Zone)“ Er sagte:
Die Zahl der Gläubigen des byzantinischen Ritus, laut Bericht der dortigen Dekans: 3.100 Seelen, davon 300 in D.P. Lager in Asten bei Linz. Zahl der Geistlichen 26, die unter der Leistung des Dekans Dr. Emilian Stasiuk in Linz stehen. Von diesen Geistlichen sind: 19 verheiratet, 6 ledig, 1 Witwer, und ein Diakon. Eine größere Seelsorgestation befindet sich in Linz, wo sind etwa 200, meistens s.g. Volksdeutsche aus der Bucovina ansammelten… In der anderen Städten und Dörfern leben nur vereinzelte ukrainische Familien, die von den ukrainischen Seelsorgern betreut werden… Der Unterhalt der Priester wird von der Diözesancaritas in Linz bestritten. Jeder Priester erhält entsprechend seinen Bedürfnissen…eine Unterstützung von 150-250 Schilling monatlich… Der Gottesdienst findet in Linz in der alten Domkirche unter Mitwirkung eines guten gemischten Chores statt, in den übrigen Seelsorgestationen in den Pfarrkirchen, wo die Seelsorger wohnen. Die Matrikenbücher werden für das ganze Land nur in Linz geführt… Die orthodoxen Ukrainer in Linz (etwa 100) haben in Linz keinen eigenen Priester und besuchen den katholischen Gottesdienst.
Dr. Emilian Stasiuk, Konsistorialrat und Notar des kirchlichen Gerichtes in der Diözese Linz diente als Seelsorger für die griechisch-katholischen Gläubigen in Linz bis zu seinem Tod am 30. Mai 1979. Dann wurde es stiller im griechisch-katholischen Bereich in Linz. Im Jahr 2002 begann V. Nikolaj Hornykewytsch auf Bitte des Ordinarius für die Katholiken des byzantinischen Ritus, Kardinal Schönborn, die Feier der Göttlichen Liturgie im byz. Ritus in Linz wieder aufzunehmen.“
Am Ende dankte V. Kolasa Bischof Scheuer, GV Lederhilger, und den Karmeliten für die Unterstützung der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde in Linz und überreichte den Familien, die dieser kleinen Gemeinde schon seit 2002 treu sind, und Nikolaj Hornyewytsch als Dank und Anerkennung besondere Urkunden.
Bei der darauffolgenden Agape gaben Vertreter der ukrainischen Gemeinde ein sehr schönes Konzert. Kinder, Jugendliche und Erwachsene präsentierten Leben und Werke von Lesja Ukrajinka, eine ukrainische Dichterin, Dramaturgin und Übersetzerin.
(scm)