Einheit ist keine Utopie
„Und daher muss heute jede Anstrengung unternommen werden, nicht nur die Spaltung in der ukrainischen Orthodoxie zu überwinden, sondern auch ernsthaft Theologie zu betreiben, zu beten und zu arbeiten, um die ursprüngliche Einheit der Kirche von Kyiv in ihren orthodoxen und katholischen Zweigen wiederherzustellen.“
Nach der Gründung der autokephalen orthodoxen Kirche in der Ukraine und nachdem Konstantinopel die ukrainischen Bischöfe aus der Jurisdiktion der russisch-orthodoxen Kirche genommen hat, ist die ukrainische griechisch-katholische Kirche die zweitgrößte christliche Kirche in Größe und Einfluss in der Ukraine. Nach verschiedenen Statistiken betrachten sich etwa 6 Millionen Gläubige als griechisch-katholisch.
Die ukrainische gr.-kath. Kirche ist mit Rom vereint, hat aber ihre byzantinische liturgische Tradition behalten. Das gibt ihr die einzigartige Möglichkeit, einen ökumenischen Dialog zwischen Katholiken und Orthodoxen zu führen, der Wege sucht, die Trennung von 1054, die eine teilweise Heilung durch die Aufhebung von Anathemas 1965 erfahren hatte, zu überbrücken. Das Ziel dieses Dialogs ist die volle eucharistische Gemeinschaft in der einen Kirche Christi. Das ist das Gegenteil, was durch die Russisch-Orthodoxe Kirche am 15. Oktober 2018 geschah, als sie die eucharistische Einheit mit dem Ökumenischen Patriarchat brach.
Was das Oberhaupt der ukrainischen gr.-kath. Kirche (UGKK), Großerzibschof von Kyiv-Halych, Metropolit von Kyiv, Seine Seligkeit Swjatoslaw Schewtschuk und den Metropoliten von Kyiv und der ganzen Ukraine, Seine Seligkeit Metropolit Epiphanius Dumenko eint, ist, dass beide sehr jung das Amt des Oberhauptes für ihre jeweilige Kirche übernommen hatten. Beide halten die Ukraine für einen souveränen Staat, verurteilen die russische Aggression gegen die Ukraine und sind offen für einen weiteren orthodox-katholischen Dialog. Diese Ähnlichkeit öffnet optimistische Perspektiven für eine Einheit der ukrainischen Christen. Seine Seligkeit Swjatoslaw glaubt, dass in der Zukunft ein Patriarchat einer geeinten Kyiver Kirche in der Ukraine aufgebaut werden könne.
Gleichzeitig warnte das Oberhaupt der UGKK in seinem Interview für “Glawkome“ die neue orthodoxe Kirche in der Ukraine davor, sich durch politische Handhabungen instrumentalisieren zu lassen und vor der Versuchung, sich mit der Regierung zusammenzuschließen. Politische Einmischung bringt oft Spaltungen und Konflikte im religiösen Bereich.
„Die orthodoxe Kirche hat ein anderes Paradigma für das Verhältnis zwischen Kirche und Staat als in der katholischen Welt.“
Eure Seligkeit, was ist Ihre Prognose für 2019 angesichts zweier wichtiger politischer Ereignisse – die Präsidentschaftswahlen und die Parlamentswahlen –, die zu dramatischen Veränderungen im Leben des Landes führen könnten?
I glaube, dass es heute, in der gegenwärtigen Wirklichkeit, sehr gefährlich ist, zu versuchen etwas vorherzusagen. Allerdings können wir schon sehen, dass es einige Herausforderungen geben wird. Diese Wahlen werden nicht nur eine Reifeprüfung für unsere Politiker und Kandidaten sein, sondern auch eine anspruchsvolle Prüfung der demokratischen Reife der Wähler selbst, denn die Qualität der Entscheidungen, die von unserer Gesellschaft gefällt werden, hängt auch von der Qualität unserer gewählten Politiker ab.
Heute ist die Kirche faktisch die einzige Institution, die echte Demokratie auf saubere und unparteiische Art verteidigen muss. Die Ukraine als demokratischer Staat entsteht erst jetzt, er durchläuft erst jetzt seinen Entstehungsprozess. Tatsächlich begann der Prozess, eine echte ukrainische Souveränität aufzubauen, erst nach 2014. All dies ist das Verdienst unserer Zivilgesellschaft.
Eine weitere Herausforderung für die Ukraine ist eine Reifeprüfung unseres kirchlichen Lebens. Heute laufen interessante geschichtliche Prozesse in der ukrainischen Orthodoxie ab, Prozesse, die tatsächlich die religiöse Mehrheit in der Ukraine. Wie fähig die orthodoxe Hierarchie sein wird, Verantwortung zu übernehmen für das Schicksal nicht nur ihrer Kirche, sondern auch des ukrainischen Volkes – die Zukunft hängt auch davon ab.
Darüber hinaus befürchten heute viele, dass die orthodoxe Kirche zu einem Instrument in politischen Kämpfen werden kann.
Was ist zu tun, damit sie nicht zu einem solchen Instrument wird?
Die Kirche muss die Kirche bleiben. Und staatliche Institutionen sowie Politiker müssen ihr das erlauben. Das heißt, Politiker müssen sich von der Versuchung frei machen, die Kirche für ihre eigenen Interessen zu instrumentalisieren.
Sie haben den Prozess, durch den die orthodoxe Kirche in der Ukraine autokephalen Status erlangt hat. Zu welchem Maße war dieser Prozess politisiert? Blieb die Unterstützung der Autoritäten innerhalb zulässiger Grenzen? Man hört schließlich die Kritik, der Erhalt des „Tomos“ sei ein Wahlkampfprojekt von Petro Poroschenko gewesen. Hätte die orthodoxe Kirche in der Ukraine die Autokephalie ohne die Hilfe der Regierung erlangen können?
Es ist schwierig, das eine vom anderen zu unterscheiden. Wir haben einige Einmischungen der Autoritäten beobachtet, besonders des Präsidenten, hinsichtlich der Anerkennung der Autokephalie der ukrainischen Orthodoxie. Wie viel von dieser Intervention ist legitim? Die orthodoxe Kirche muss diese Frage selbst beantworten. Im Text des „Tomos“ der Autokephalie erinnert Patriarch Bartholomäus, dass Präsidenten, als Vertreter des ukrainischen Staates, jahrzehntelang um die Autokephalie der ukrainischen Orthodoxie gebeten haben, seit die Ukraine politisch unabhängig wurde. Mit anderen Worten, der aktuelle Präsident hat nur an dieser Linie festgehalten.
Und wir haben am 5. Januar, in der Kirche des heiligen Georg in Konstantinopel, auch den ehemaligen Präsidenten Wiktor Juschtschenko gesehen, der auch dazu Stellung nahm, warum dieses Ereignis nicht während seiner Amtszeit stattfand.
Daher kann diese Beeinflussung auf verschiedene Art beurteilt werden. Aber die Antwort auf die Frage, wie legitim dies alles erreicht wurde, muss von der orthodoxen Kirche kommen, die ein anderes Paradigma für das Verhältnis zwischen Kirche und Staat hat als in der katholischen Welt.
Unzweifelhaft gibt es eine politische Komponente. Dieses Ereignis hat schließlich einen Nerv der ukrainischen Gesellschaft getroffen. Die Öffentlichkeit selbst hat das Vereinigungskonzil am 15. Dezember als das wichtigste bahnbrechende Ereignis des letzten Jahres angesehen. Das deutet darauf hin, dass dessen Bedeutung nicht nur von den Orthodoxen anerkannt wird, sondern auch von Christen anderer Bekenntnisse. Unzweifelhaft wird bei einem solch populären Ereignis jeder Politiker seine eigenen Vorteile suchen und seine Werbekampagne aufbauen. Aber ich hoffe, dass unsere orthodoxen Brüder erwachsen genug sind, sich nicht selbst als politische Aufwiegler in den kommenden Wahlen benutzen zu lassen. Andernfalls wird dies die moralische Autorität der Kirche diskreditieren.
„Wir werden mit dem neuen Präsidenten arbeiten, wer auch immer es sein mag.“
Worüber haben Sie mit Präsident Poroschenko gesprochen, als er anlässlich der Wallfahrt am 15. Juli nach Sarwanyzja geflogen ist? Haben Sie ihn gebeten, die Autokephalie zu unterstützen?
Unsere Kommunikation war öffentlich, sie wurde von der ganzen Ukraine gesehen. Ich habe versucht, das Paradigma unserer Beziehung zu umreißen. In Übereinstimmung der mit Soziallehre der katholischen Kirche pflegt die Kirche eine Partnerschaft mit dem Staat. Wir versuchen, konstruktiv für das Wohl des ukrainischen Staates und des ukrainischen Volkes zu wirken. Gleichzeitig streben wir aber danach, eine angemessene Freiheit von Instrumentalisierung zu bewahren. Und daher habe ich gesagt, dass ich die Autokephalie befürworte, denn diese Vorgänge sind wichtig für die staatliche Souveränität, sie sind wichtig für unsere orthodoxen Brüder, und wir bewerten sie positiv.
Aber trotz der Tatsache, dass die orthodoxen Kirchen in der Ukraine die Mehrheit bilden, hoffen wir auf gleiche und faire Behandlung aller Bekenntnisse durch die Autoritäten, das heißt, keine der Kirchen sollte den Status einer Quasi-Staatskirche bekommen. Und dass die Rechte und Freiheiten insbesondere der griechisch-katholischen Kirche angemessen anerkannt werden. Der Präsident gab seine öffentliche Zusicherung.
Das bedeutet, das Kommunikationsparadigma war klar und verständlich. Wir sind die Kirche, die stets für die Gestaltung des Staates gewirkt hat, sich um seine Zukunft gekümmert hat, und immer, im Laufe der Geschichte, das Ringen des Volkes für nationale Befreiung unterstützt hat. Aber die ukrainische griechisch-katholische Kirche war nie ein Instrument des politischen Kampfes und ein Rädchen in der Staatsmaschine, wie es etwa bei anderen Ortskirchen in anderen Ländern der Fall war.
Würde die ukrainische griechisch-katholische Kirche einen weiteren „Maidan“ unterstützen?
Das hängt davon ab, um welche Art „Maidan“ es sich handeln würde. Nicht jede Demonstration, nicht jeder Protest kann ein „Maidan“ genannt werden. Wir haben bereits viele Nachahmungen des „Maidan“ gesehen. Natürlich haben die Leute das Recht, ihre Meinungsverschiedenheiten zum Ausdruck zu bringen. Allerdings muss diese Art des Handelns einen moralischen Beurteilungskriterien unterliegen.
Sollte Julija Tymoschenko diese Präsidentschaftswahl gewinnen, was wird die Position der griechisch-katholischen Kirche sein?
Wir werden mit dem neuen Präsidenten zusammenarbeiten, wer auch immer es sein mag, denn wir respektieren die Wahl des ukrainischen Volkes. Außerdem ist die Präsidentschaft ein Amt, das erfüllt werden muss. Wir werden sehen, was die Umstände sind. Aber ich glaube, dass das ukrainische Volk heute intelligent genug ist, dass sie jene wählen, welche die staatliche Souveränität verteidigen. Insbesondere wird es jene unterstützen, die klar und deutlich den Kurs der Entwicklung unserer Gesellschaft auf die Errichtung eines entwickelten europäischen Staates erklärt haben.
„Papst Johannes Paul II. nannte die Ukraine einst ein ‚Labor der Ökumene‘.“
Eure Seligkeit, könnten Sie den Brief vom 18. Dezember erläutern, in dem die ukrainische griechisch-katholische Kirche der orthodoxen Kirche in der Ukraine die Hand reichte und vorschlug, in der Zukunft ein einziges Kiewer Patriarchat zu schaffen? Sofort gab es eine Reihe kontroverser Kommentare, hauptsächlich in den pro-russischen Medien, welche behaupteten, dies sei eine Abkehr der griechischen Katholiken vom Katholizismus, und ein Versuch, eine weitere Denomination in der Ukraine zu schaffen, die jenseits jurisdiktioneller Grenzen sowohl von Konstantinopel als auch von Rom in Erscheinung treten werde.
Danke, dass Sie zuerst zu mir kommen, um mich darüber zu befragen. Es ist hier notwendig, zwischen zwei Konzepten zu unterscheiden: Einheit (Koinonia/ κοινωνία) und Vereinigung. Ich habe versucht, diese Position während der Feierlichkeiten anlässlich des 1030. Jahrestages der Taufe der Rus zu erklären.
Vereinigung fand heuer im Schoß der ukrainischen Orthodoxie statt, als eine neue Struktur mit einem örtlichen Status geschaffen wurde. Im Gegensatz dazu reden wir von Einheit, wenn es um die ausgestreckte Hand geht. Das heißt, wir bleiben einerseits wir selbst, können und müssen aber auch zusammenarbeiten – im Namen des Wohles des ukrainischen Volkes, im Namen der Wahrheit, im Namen der Suche nach universaler Einheit mit Christen, was wir als ökumenische Bewegung bezeichnen. Zu Anfang schauen wir nach Wegen, Einheit wiederherzustellen innerhalb der heute gespaltenen Kiewer Kirche, die einst im Taufwasser des Flusses Dnipro/Dnepr geboren wurde. Dies ist vollständig im Kontext der modernen ökumenischen Bewegung, die auf die Wiederherstellung der Einheit der ganzen Kirche Christi abzielt, das Zusammenlaufen von Orthodoxie und katholischer Kirche. Die ukrainische griechisch-katholische Kirche ist Mitwirkende an einem solchen Dialog. Übrigens hat das Moskauer Patriarchat diese Bewegung vollständig verlassen.
Dies geschah am 15. Oktober nach der Auflösung der eucharistischen Gemeinschaft mit den Kirche von Konstantinopel?
Ja. Beim Treffen des Heiligen Synod der russisch-orthodoxen Kirche wurde erklärt, dass sie nicht beteiligen an jedweder Institution, jedwedem Ereignis unter orthodoxen Christen, denen Repräsentanten des ökumenischen Patriarchats ganz oder teilweise vorstehen.
Wie real ist die Möglichkeit, die Christenheit zu einen?
Heute ist die ökumenische Bewegung auf universaler Ebene eine Tatsache. Sie kann nicht mehr gestoppt werden. Darum ist es sehr wichtig für unsere Schwesterkirche, die neugeborene autokephale orthodoxe Kirche in der Ukraine, ihr beizutreten, sodass sie nicht in sich selbst eingeschlossen ist. Und diese Suche nach universaler Einheit zwischen katholischen und orthodoxen Kirchen ist sehr dynamisch in der Ukraine. Es ist keine Überraschung, dass der heilige Papst Johannes Paul II. die Ukraine einst ein „Labor der Ökumene“ genannt hat.
Also, in diesem Sinne wollen wir mit der ukrainischen autokephalen orthodoxen Kirche kooperieren. Wir haben sogar mit Seiner Seligkeit Epiphanius vereinbart, einen Leitfaden auszuarbeiten, um zu sehen, in welchen Bereichen unserer Kirchen – wobei wir weiter verschiedene Denominationen bleiben – wir tatsächlich viele verschiedene Dinge zusammen tun können.
Und was bedeutet es, ein einziges Kiewer Patriarchat zu schaffen?
Jede Ortskirche tendiert in ihrer Entwicklung zur Schaffung eines Patriarchats. Und die autokephale orthodoxe Kirche der Ukraine, die eine Kirche vom Status einer Metropolie ist, wird sich ganz offensichtlich zu patriarchalen würden entwickeln.
Ich habe angedeutet, dass es zu Beginn des 17. Jahrhunderts gewisse Ideen gab, die damals von den Führern beider Kirchen wertgeschätzt wurden – auf unserer Seite von Josyf Veliamyn Rutsky, und auf der Seite der Orthodoxen vom berühmten Kiewer Hierarchen Petro Mohyla. Der Punkt war, dass wir nicht zwei verschiedene Patriarchate aufgebaut haben, sondern danach strebten, ein vereinigtes Kiewer Patriarchat zu schaffen, dass sowohl vom Heiligen Stuhl in Rom als auch von Konstantinopel anerkannt würde. Wir sind uns bewusst, dass diese Art von Einheit nur möglich sein wird, wenn der ökumenische Prozess auf universaler Ebene gekrönt wird von der Wiederherstellung der eucharistischen Gemeinschaft zwischen Rom und Konstantinopel. Das ist kein utopisches Denken, wie einige Leute es nennen. Das ist das Ziel der ökumenischen Bewegung. Das ist die Erfüllung des Gebotes Christi, „dass alle eins seien“.
Wir sehen, dass diese universale Suche nach Einheit wichtig ist für die Ukraine, für den ukrainischen Kontext. Wir wissen, dass die Kiewer Mutterkirche, welche die gemeinsame Wurzel sowohl der ukrainischen Orthodoxie als auch der griechisch-katholischen Kirche ist, mit Schmerzen auf die Spaltung zwischen Rom und Konstantinopel reagierte. Viele Jahre lang haben es die ersten Hierarchen, der Episkopat, die Mönche und die Gläubigen der Kiewer Kirche als lokalen Konflikt betrachtet, ein Streit zwischen Lateinern und Griechen. Aber später hat diese Spaltung in der Kirche von Kiew Einzug gehalten.
Und daher muss heute jede Anstrengung unternommen werden, nicht nur die Spaltung in der ukrainischen Orthodoxie zu überwinden, sondern auch ernsthaft Theologie zu betreiben, zu beten und zu arbeiten, um die ursprüngliche Einheit der Kirche von Kiew in ihren orthodoxen und katholischen Zweigen wiederherzustellen. Und genau wie die ukrainische griechisch-katholische Kirche das mystische kirchliche Gedächtnis der ungeteilten Christenheit des ersten Jahrtausends in sich trägt, so betrachtet sie als ihre Mutterkirche die Kirche des alten Konstantinopel, auch wenn wir heute in voller Gemeinschaft mit dem Nachfolger des Apostels Petrus leben.
„Katholiken als Orthodoxe wiederzutaufen, oder umgekehrt, ist heutzutage ein vollständiger Anachronismus.“
Was behindert die Wiederherstellung der eucharistischen Gemeinschaft der orthodoxen und der katholischen Kirche heute?
Sehen Sie, wenn es um bestimmte Hindernisse geht, so sind sie hauptsächlich dogmatisch, auf der Ebene einer gewissen ekklesiologischen Lehre, also der Lehre von der Kirche und ihrer internen Organisation. Aber heute gibt es eine Suche nach Wegen, sich auf der Grundlage des Studiums des Paradigmas der Beziehung zwischen dem Primat des römischen Papstes und der Synodalität der Kirche zu vereinen. Es ist, als grabe man einen Tunnel von zwei verschiedenen Seiten und wartet darauf, dass die beiden Seiten einander treffen.
Darüber hinaus sehen wir, dass es eine gewisse Fragmentierung in der orthodoxen Welt gibt, und nun gibt es Versuche, sie wieder zu versammeln. Und das pan-orthodoxe Konzil auf Kreta im Jahr 2016 war genauso ein erneuertes Instrument. Das heißt, man hat gefühlt, dass die orthodoxen Kirchen, um auf die Herausforderungen unserer Zeit antworten zu können, irgendeine universale Autorität oder universale Mechanismen der Einheit brauchen.
Auf der römischen Seite redet man heute von Synodalität und dem, was man gesunde Dezentralisierung nennt, wie Papst Franziskus es verkündet. Und das letzte Treffen der gemischten internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen war genau diesem Thema gewidmet: die Synodalität der Kirche und der Primat des Papstes. Das heißt, wie soll man auf der einen Seite die Territorialität jeder Kirche und auf der anderen Seite die Akzeptanz des Nachfolgers des Apostels Petrus – des römischen Papstes –, der gewisse Aufgaben als Diener der christlichen Einheit …, versöhnen.
So sieht die Bewegung zueinander aus.
Wie oft treffen sich Papst Franziskus und Patriarch Bartholomäus?
Recht oft. Allein im letzten Jahr gab es zwei solcher Treffen.
Könnte es passieren, dass die ukrainische griechisch-katholische Kirche und die orthodoxe Kirche der Ukraine die eucharistische Gemeinschaft allein wiederherstellen, auf örtlicher Ebene?
Heute sehen wir diese Möglichkeit nicht. Natürlich ist es das lokale Streben nach Gemeinschaft, das als Katalysator für das Streben nach universaler Einheit dient. Gleichzeitig muss das, was an universalem Verständnis erreicht wurde, auf örtlicher Ebene angewandt werden. Beispielsweise gab es im Kontext des ökumenischen Dialogs eine gegenseitige Anerkennung der Sakramente zwischen orthodoxer und katholischer Kirche. Also ist es heute ein völliger Anachronismus, Katholiken als Orthodoxe wiederzutaufen, oder umgekehrt. Also, gewisse Resultate wurden erreicht auf dem Weg zueinander, aber diese werden nicht immer auf örtlicher Ebene wahrgenommen.
Daher werden wir nun in diese Richtung arbeiten. Die Schaffung der orthodoxen Kirche der Ukraine ist ein Hauch von Hoffnung, dass wir uns in neue Umstände hineinbewegen und dass neue Möglichkeiten für Dialog sowie konkrete Zusammenarbeit für die Einheit in der Tat geschaffen werden.
„Die Kirche von Konstantinopel wird nicht länger irgendwo jenseits des Schwarzen Meeres sein.“
Wird das Erscheinen eines Stauropegion der Kirche von Konstantinopel in Kiew den ökumenischen Dialog fördern?
Die Existenz eines solchen Stauropegion ist positiv. Die Kirche von Konstantinopel wird nicht länger irgendwo jenseits des Schwarzen Meeres sein, und sie wird unser Nachbar werden. Diese Art von Kontakt kann kräftiger, lebhafter und effektiver sein.
Wir haben viele gemeinsame Projekte. Ich habe mich mehrere Male persönlich mit Seiner Allheiligkeit Patriarch Bartholomäus getroffen, und wir haben sogar über die Möglichkeit gesprochen, bestimmte theologische Gruppen, theologische Forschungsinitiativen, die vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion in der Diaspora aktiv waren, wiederherzustellen. Ich meine die sogenannte Kiewer Church Study Group/Kirchenstudiumsgruppe, die damals existierte zwischen unseren Theologen und den Hierarchen in den USA und Kanada von den ukrainisch-orthodoxen Kirchen, die nun unter dem Omophorion des ökumenischen Patriarchats sind.
Prognostizieren Sie eine Verschlechterung der Beziehung zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche angesichts der weit verbreiteten Stellungnahmen von Moskauer Propagandisten, dass es scheint, als sei die ukrainische Autokephalie das Werk der griechischen Katholiken?
Unsere Position gegenüber der russisch-orthodoxen Kirche hat sich nicht verändert. Wir sind offen, mit jedem zu kommunizieren, der konstruktiv und in der Wahrheit mit uns sprechen will. Mein Vorgänger als Oberhaupt der Kirche, Kardinal Myroslaw Ljubatschiwskyj, bot dem Moskauer Patriarchat einmal sogar an, ein neues Kapitel aufzuschlagen, was die berüchtigte Pseudo-Sobor von 1946 betrifft, als die sowjetische Regierung versuchte, die ukrainische griechisch-katholische Kirche zu liquidieren.
Lassen Sie mich aber ein Beispiel geben. Letztes Jahr war eine unserer wichtigsten kulturellen und geistlichen Veranstaltungen die Vorstellung der Faksimile-Ausgabe des Halytsch-Evangeliars, eines der ersten Tetraevangeliare, das älteste Manuskript der Kiewer Christenheit, das bis auf den heutigen Tag bewahrt ist. Dieses Meisterwerk wurde 1144, also vor der Gründung von Moskau, in Halych erstellt, damals im Königreich Halytsch-Wolodymyr, in der heutigen westlichen Ukraine
Natürlich zeigt ein solches Monument, wer wir sind, wo unsere Wurzeln sind. Eine Zeit lang war das Manuskript verschlossen hinter sieben Siegeln in Moskau. Wir haben alles unternommen, um es der Allgemeinheit zugänglich zu machen, zum Studium und um diesen Vektor Kiew-Halytsch der Kiewer Christenheit zu verstehen, denn diese Achse selbst hat die Identität der ukrainischen Nation geprägt.
Und als wir dieses Evangeliar vorstellten, wollte ich ein Exemplar an alle Kirchen geben, die, wie wir glauben, Nachfolger der Tradition der Kirche von Kiew sind. Ich besuchte Patriarch Philaret, der mich sehr wohlwollend empfing, woran ich mich bis heute mit Dankbarkeit erinnere. Ich besuchte den Metropolit Makarij, das Oberhaupt der ukrainischen autokephalen orthodoxen Kirche. Und ich wünschte mir auch, ein Exemplar dieses Evangeliars an Seine Seligkeit Onuphrij zu geben. Übrigens haben wir persönlich darüber gesprochen, als wir in Hl. Sophia am Unabhängigkeitstag, am 24. August, für die Ukraine beteten. Aber unglücklicherweise wurde ich nicht empfangen. Ich konnte ihm das Geschenk also nicht geben.
Daher blieb unsere ausgestreckte Hand in der Luft hängen. Nichtsdestotrotz sind wir immer noch offen für Dialog mit jedem, nicht um darüber zu reden, was uns voneinander trennt, sondern um das zu finden, was uns verbindet.
Aus Konstantinopel gab es Stellungnahmen, wonach das Moskauer Patriarchat seine Kanonizität über das Territorium der Ukraine nach der Begründung der orthodoxen Kirche der Ukraine verloren habe. Was ist nun die Position Ihrer Kirche bezüglich der Bischöfe der russischen Kirche in der Ukraine?
Wir als katholische Kirche halten uns nicht für kompetent, zu signalisieren, wer kanonisch und wer nicht kanonisch ist in der orthodoxen Welt. Wir hoffen, dass die orthodoxen Brüder in der Lage sein werden, das herauszufinden. Wir streben danach, symmetrische Beziehungen mit allen zu bewahren, und wir wollen keinen der dünnen Fäden der menschlichen Kommunikation zerreißen, die zwischen uns in verschiedenen Richtungen existieren. Das heißt, gemäß den Worten des Apostels Paulus werden wir versuchen, soweit wie möglich in Frieden mit allen zu leben. Wir hoffen auch, dass der Bruch der eucharistischen Gemeinschaft zwischen Moskau und Konstantinopel temporär ist, dass er überwunden werden kann, und dass er der weltweiten Orthodoxie nicht schadet.
Allerdings sagen einige andere orthodoxe Ortskirchen, abgesehen von der russisch-orthodoxen Kirche, dass sie die ukrainische Autokephalie nicht anerkennen.
Wir hoffen, dass auch das temporär ist. Seine Allheiligkeit Patriarch Bartholomäus und Seine Seligkeit Epiphanius hoffen ebenfalls, dass dies der Fall ist. Denn die Kirche Christi ist gerufen, das Reich der Einheit der gesamten Menschengeschlechts zu sein. Und wo es einen Mangel an Einheit gibt, wo sie verletzt ist, dort tritt die Sünde des Menschen auf. Es ist die Sünde des Menschen, die Kirchenspaltungen verursacht und den Leib der Kirche beschädigt. Wir haben unsere orthodoxen Brüder gern, ganz unabhängig von Jurisdiktion.
Aber was wird Ihre Haltung gegenüber Metropolit Onuphrij sein, der gemäß den Entscheidungen des Heiligen Synod des ökumenischen Patriarchats sein Recht auf den Titel „Metropolit von Kiew“ verloren hat?
Lassen Sie uns abwarten, wie sich all diese Beziehungen in der orthodoxen Welt entwickeln.
„Papst Franziskus sorgt sich wirklich um die Ukraine als Opfer ungerechter Aggression.“
Warum waren die vatikanischen Stellungnahmen zu der Situation mit der orthodoxen Kirche der Ukraine so zurückhaltend?
Der Heilige Stuhl kann nicht die internen Vorgänge in der orthodoxen Welt kommentieren. Meiner Meinung nach würde das von Seiten des römischen apostolischen Stuhles deren Kompetenz übersteigen. Ich kann Ihnen nur versichern, dass der Heilige Vater die ökumenische Bewegung der Kirche fortschreiten lassen will. Sein Wunsch ist, wirklich jedem die Hand zu reichen und jeden zu umarmen. Und es ist offensichtlich, dass das, was weitere Wunden verursacht, als schmerzhaft wahrgenommen wird. Daher kommentierte der Heilige Stuhl diese Vorgänge sehr vorsichtig. Wir hoffen, dass die Orthodoxen selbst einen Konsens erreichen. Und das wird dann die Basis sein, worauf die angemessene Haltung der katholischen Kirche zur orthodoxen Situation zu gründen ist.
Unter welchen Umständen ist ein Treffen zwischen Seiner Heiligkeit Papst Franziskus und Seiner Seligkeit Metropolit Ephiphanius, möglich?
Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. Aber ich kann bestätigen, dass Seine Heiligkeit Papst Franziskus Seine Allheiligkeit Patriarch Bartholomäus sehr hoch schätzt.
Könnte Kiew ein Ort für ökumenischen Dialog sein, die Bühne zur Veranstaltung eines ökumenischen christlichen Forum unter Beteiligung von Papst Franziskus und Patriarch Bartholomäus?
Wenn ich mich nicht täusche, hat der apostolische Nuntius einmal gesagt, dass das Heilige Vater in die Ukraine kommt, wenn es der Einheit und Festigung des ukrainischen Volkes dient. Ich denke, dass wir selbst die notwendigen Bedingungen und Umstände schaffen müssen, um aus Kiew nicht nur eine Plattform für Dialog, sondern ein kraftvolles Zentrum des weltweiten Christentums zu machen. Dann wird jeder hierher kommen.
Sprechen Sie oft mit dem Heiligen Vater über die Ukraine? Oder bereiten Sie vielleicht Berichte für ihn vor?
Der Heilige Vater verfolgt persönlich und, durch verschiedene Mechanismen der diplomatischen Präsenz des Heiligen Stuhles, genau die Situation in der Ukraine. Ich treffe ihn sehr oft. Das letzte unserer Treffen war im Oktober im Rahmen der Bischofssynode. Der Heilige Vater, Papst Franziskus, sorgt sich wirklich um die Ukraine als Opfer ungerechter Aggression. Besonders erwähnte er uns in seinem Weihnachtsgruß „urbi et orbi“, wo er stets von der „geliebten Ukraine“, der „leidgeprüften Ukraine“ sprach, die auf Frieden wartet, der sich verzögert.
Aus diesem Grund sprechen wir bei jedem Treffen über nichts anderes, nur über diese Kirche, über die Menschen, die ich vertrete.
„Religionsfrieden ist ein großer Schatz, der durch die Kriegsjahre hindurch bewahrt werden konnte.“
Glauben Sie, die Ukraine erwartet einen neuen Krieg um Kirchen, wie in den 1990er-Jahren?
Das würde ich wirklich nicht wollen. Und ich sehe, dass, abgesehen von den Feinden der Ukraine, niemand daran interessiert ist. Seine Allheiligkeit Patriarch Bartholomäus, der Präsident, der Sprecher der Werchowna Rada, Seine Seligkeit Metropolitan Epiphanius, alle haben sie davor gewarnt. Wir werden sehen, ob diese Warnungen und Aufrufe gehört werden. Jeder versteht, dass Religionsfrieden ein großer Schatz ist, den die Kirchen und religiösen Organisationen der Ukraine während all der Kriegsjahre zu bewahren verstanden. Dies ist eine Frage der nationalen Sicherheit, der Stabilität unseres Staates. Aber es gab viele Versuche, diesen Religionsfrieden zu rauben.
Haben Sie irgendwelche Informationen über griechisch-katholische Pfarreien, die eventuell zur Jurisdiktion der orthodoxen Kirche der Ukraine wechseln?
Bislang sehen wir keine Anzeichen einer Konversion von griechischen Katholiken zur orthodoxen Kirche der Ukraine. Und wir beobachten keine Trends. Unsere Leute bitten ihren Pfarrer um Erklärungen, sie interessieren sich für diese Frage. Wir erklären ihnen, wie wir unsere Beziehungen mit den orthodoxen Brüdern errichten. Aber dass jemand seine kirchliche Identität ändert und unsere Kirche verlässt – das sehen wir nicht. Wir erinnern uns sehr gut an die Märtyrer und Bekenner unserer Kirche während der kommunistischen Zeit, die ihr Leben gaben, um Zeugnis zu geben für die Einheit mit dem Nachfolger des Apostels Petrus in unseren Tagen – dem Papst. Diese Einheit ist ein integraler Bestandteil unserer Identität. Schließlich ist die Fülle der Kiewer christlichen Tradition vollkommen bewahrt, und sie blüht im Schoß unserer Kirche.
Nach der Lektüre Ihres Buches, „Dialog heilt Wunden“, scheint es, dass die griechischen Katholiken mehr Konflikte bezüglich Eigentum nicht mit den Orthodoxen haben, sondern mit römischen Katholiken, insbesondere hinsichtlich der Kirchen in Lemberg. Wir wird diese Situation gelöst?
Wir haben keine Konflikte mit der römisch-katholischen Kirche. Es gibt gewisse Grundbesitzdispute bezüglich der Wiedererstattung von Kircheneigentum, das faktisch historisch das Eigentum der römisch-katholischen Kirche ist, aber später verstaatlicht wurde. Und als in den 1990er-Jahren im Westen der Ukraine ein Krieg zwischen griechischen Katholiken und der orthodoxen Kirche ausbrach, übergaben die lokalen Obrigkeiten ehemalige römisch-katholische Gotteshäuser an die griechischen Katholiken, an Orthodoxe und Protestanten, um diese Konflikte zu beruhigen.
Es gibt immer noch kein Gesetz über die Wiederherstellung von Kircheneigentum in der Ukraine, all diese Konflikte werden auf der Ebene der Ortsobrigkeit gelöst …
Ja. Wenn diese oder jene Kirche der griechisch-katholischen Gemeinde übergeben wurde, da es zu dem Zeitpunkt keine römisch-katholische Gemeinde gab, und später eine solche Gemeinde entstand, müssen wir heute deren pastorale Bedürfnisse respektieren. Also versuchen wir, solche Dispute ruhig und konstruktiv zu lösen.
Aber die meisten der Kirchen sind nicht Eigentum der bischöflichen Konsistorien oder Eparchien. Sie sind das Eigentum der Gemeinde, die als Eigentümer und Rechtssubjekt agiert. Darum wird hier das Wohlwollen der Gläubigen gebraucht. Und wenn wir auf Bischofsebene eine gemeinsame Vision haben, wie derartige Probleme gelöst werden könnten, dann gibt es eine Auseinandersetzung auf Gemeindeebene, denn es gibt noch viele Menschen, die historische Wunden haben, etwa solche, die durch die Aktion Visla/Weichsel vertrieben wurden. Daher würden solche Dispute erfolgreicher gelöst, wenn die polnisch-ukrainischen Beziehungen sich verbessern könnten.
„Metropolit Andrej Scheptyzkyj bleibt ein ‚großer Unbekannter‘ im ukrainischen Volk.“
Warum die Verzögerung im Seligsprechungsprozess der katholischen Kirche von Metropolit Andrej Scheptyzkyj? Eine Version der Geschichte besagt, dies werde von polnischen römischen Katholiken verhindert.
Metropolit Andrej ist ein Gigant des Geistes und der Feder. Er ist eine Gestalt, die aus seiner historischen Zeit heraustrat, was gefährlich war für all die Eindringlinge, die ins Territorium der Ukraine kamen. Besonders für russische – zaristische und stalinistische – Propaganda. Die polnische Geschichtsschreibung ist unklar, wenn sie ihn beurteilt.
Deswegen gibt es beim Seligsprechungsprozess mehrere Stadien. Einerseits war es notwendig, all die Fragen zu beantworten, die von der Geschichte gestellt werden: das Archivmaterial zu sammeln und zu studieren, alle Werke von Metropolit Andrej, seine Briefe, Aufrufe, pastoralen Schreiben. Es war notwendig, alle Einwände und Vorbehalte zu prüfen, die von verschiedenen Gruppen gegen seinen Namen vorgebracht wurden. Darum ist der Prozess so langatmig und mühselig. Aber er ist bereits vollendet. Es fand ein besonderes Treffen statt, im Rahmen dessen der Heilige Vater, Papst Franziskus, ein Dekret über die heroischen Tugenden von Metropolit Andrej Scheptyzkyj unterzeichnete. Er hat jetzt sogar einen anderen Titel: Vor dem Dekret wurde er „Diener Gottes“ genannt, von jetzt an aber „Venerabilis Dei Servus“.
Um „Seliger“ genannt zu werden, wird gerade ein Wunder untersucht, dass durch das Gebet und die besondere Fürsprache von Andrej Scheptyzkyj gewirkt wurde.
Wird eine wissenschaftliche Biografie von Andrej Scheptyzkyj in der Ukraine veröffentlicht werden?
Die Historikerin Liliana Hentosh hat schon ein fundamentales Werk veröffentlicht, dass die Tätigkeit des Metropoliten Andrej Scheptyzkyj von 1923 bis 1939 behandelt. Wir haben keine wissenschaftliche Abhandlung seines Lebens bis zum Ende des Ersten Weltkriegs, insbesondere die Zeit seines Mönchslebens und sein Wirken als Bischof von Stanislau und Metropolit von Lemberg.
Dies ist keine leichte Aufgabe, denn Metropolit Andrej ist eine Gestalt von globalem Format. Jeder, der beginnt, seine Biografie auf wissenschaftlichem Niveau zu studieren, sieht, dass es eine Masse von einzigartiger Information ist. Ich würde sogar sagen, dass Metropolit Andrej Scheptyzkyj immer noch ein „großer Unbekannter“ im ukrainischen Volk ist. Und es ist unsere heilige Pflicht, ihn bekannt zu machen.
Yaroslav Kotsuba für Glavcom