Glettler: "Egomane Dealmaker" vertiefen Leid der Ukrainer nur noch
Scharfe Kritik gegen den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für die Ukraine hat Bischof Hermann Glettler geäußert. Das "unverantwortliche Agieren der 'egomanen Dealmaker'" werde "mit Sicherheit keinen gerechten und nachhaltigen Frieden bewirken", schrieb er am Dienstag auf seinem Instagram-Account. Wahrscheinlich sei vielmehr, dass dadurch das Leid der Menschen in der Ukraine noch vertieft werde, so der Innsbrucker Diözesanbischof, der um Gottes "Hilfe und Intervention" sowie um "Mut, Durchhaltevermögen und Geist für die nächsten Schritte" betete.
Bezug nahm Glettler auf den am Montag begangenen dritten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine. Es sei dies ein Moment für "Trauer und mitfühlendes Innehalten", für "Stille, solidarisches Beten und widerständiges Hoffen angesichts der anhaltenden Aggression, der die Ukraine ausgesetzt ist". Der Bischof erinnerte dabei an die "Zehntausenden Toten und Millionen Vertriebenen" sowie auch an die "unzähligen menschlichen Tragödien und Zerstörungen vor allem im Osten des Landes".
Selbst der Papst habe trotz seiner schweren gesundheitlichen Beeinträchtigung des Beginns des Ukraine-Krieges vor drei Jahren gedacht und das Gedenken daran als "schmerzlicher und beschämender Jahrestag für die ganze Menschheit" bezeichnet, erinnerte Glettler an die Angelus-Botschaft vom Sonntag. Diese war wegen des Spitalaufenthalts von Franziskus nur medial verbreitet worden.
Bischof Glettler hatte am Vorabend anlässlich des Jahrestages ein ökumenisches Friedensgebet im Innsbrucker Jakobsdom geleitet, mit Vertretern der Tiroler Landesregierung, Honorarkonsul Walter Peer und Ukrainern, die auch persönliche Einblicke in die aktuelle Situation gaben. Zuvor gab es eine Demonstration vor der Annasäule in der Maria-Theresien-Straße und einen Lichterzug zum Dom mit Kerzen und Portraits der im Krieg Verstorbenen. Glettlers Posting zufolge war es eine "beeindruckende Demo für einen gerechten Frieden".
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