Stephansdom: Gebet für gerechten Frieden in der Ukraine
Ohne Gerechtigkeit und Sicherheit kann es in und für die Ukraine keinen Frieden geben. Das hat Kardinal Christoph Schönborn beim Friedensgebet für die Ukraine am Montagabend im Wiener Stephansdom betont. Schönborn stand dem Gebetsgottesdienst gemeinsam mit zahlreichen weiteren Vertretern der Kirchen in Österreich vor. Unter den Schlägen der Pummerin entzündeten die Kirchenvertreter und die Vertreterinnen und Vertreter der Politik am dritten Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine Friedenskerzen.
Vor drei Jahren sei die Ukraine völkerrechtswidrig von Russland "überfallen" worden, betonte Kardinal Schönborn in seiner Ansprache. Der Angriff sei durch nichts zu rechtfertigen. Das Unrecht müsse auch dementsprechend benannt werden. Scharf wies der Kardinal zugleich alle Kräfte zurecht, die diese Tatsache ins Gegenteil verdrehen wollten.
Am Beispiel der Ukraine sehe man, so Schönborn weiter, welch unschätzbarer Wert es sei, in einem Rechtsstaat leben zu können. Das Recht der Menschen in der Ukraine müsse das Anliegen aller Rechtsstaaten sein. Das Recht der Menschen in der Ukraine dürfe nicht länger mit Füßen getreten werden. "Nur die Bekehrung der Herzen kann die notwendigen Schritte zur Gerechtigkeit und in Folge zum Frieden schaffen", so Schönborn abschließend.
Der Botschafter der Ukraine, Vasyl Khymynets, bezeichnet das gemeinsame ökumenische Gebet als ein "starkes Signal der Unterstützung für das ukrainische Volk und für den Frieden". Seit drei Jahren spüre die Ukraine die "große Unterstützung aus Österreich", sagte Khymynets mit Dank an die staatlichen Stellen und die Hilfsorganisationen. Er wolle darüber hinaus allen demokratischen Staaten auf der Welt danken, die von Anfang an die Ukraine unterstützt hätten und dies auch weiterhin tun werden. Die Hilfe komme an, "sie rettet Leben, sie gibt Mut und Kraft".
Die Ukrainer wollten in Frieden und Sicherheit leben, dafür hätten sie bisher gekämpft und dafür würden sie auch weiterhin kämpfen. In diesem Sinne gedachte der Botschafter auch all jener, "die für unsere Zukunft ihr Leben gegeben haben".
An dem Gottesdienst nahmen neben Kardinal Schönborn auch der päpstliche Gesandte in Österreich, Nuntius Erzbischof Pedro Lopez, der armenisch-apostolische Bischof und Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Tiran Petrosyan, der griechisch-orthodoxe Metropolit und Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich, Arsenios (Kardamakis), der für die ukrainischen Gläubigen in Österreich zuständige orthodoxe Weihbischof Maximos Rudko sowie Chorepiskopus Emanuel Aydin von der Syrisch-Orthodoxen Kirche teil; weiters etwa auch Ostkirchen-Generalvikar Yurij Kolasa, der Wiener Weihbischof Franz Scharl und Domdekan Rudolf Prokschi.
Auch zahlreiche Vertreter aus Diplomatie und Politik waren zur Feier gekommen. Innenminister Gerhard Karner vertrat Bundeskanzler Alexander Schallenberg, weiters waren Vizekanzler Werner Kogler und Ministerin Leonore Gewessler anwesend.
© 1947-2025 KATHPRESS - Katholische Presseagentur Österreich
weitere Beiträge: Erzdiözese Wien
weitere Fotos: