Seelsorge in Österreich für Vertriebene aus der Ukraine auf dem Workshop an der Universität Warschau 20-21. November 2023
Die interdisziplinäre Veranstaltung, die von der Leiterin des Fachbereichs Ukrainistik Fr. Dr. Katarzyna Jakubowska-Krawczyk und ihren KollegInnen von der Universität Warschau organisiert wurde, bot Möglichkeiten des wissenschaftlichen Austausches zwischen den Ukraine-Experten von den Universitäten Warschau, Wien, Budapest und dem Joint Research Centre der Europäischen Kommission in Brüssel. Thema war die Integration von Vertriebenen aus der Ukraine in Europa im zweiten Jahr nach der 2022 erfolgten Eskalation des seit 2014 dauernden Angriffskriegs Russlands.
Im Panel „The role of institutions in the integration of Ukrainian citizens in EU countries“ beschrieb Thomas Németh die vielfältige religiöse Landschaft der Ukraine und das Verhältnis zwischen den Kirchen und den religiösen Organisationen seit dem Jahr 2022. Er beleuchtete die Konkurrenzsituation zwischen den beiden Zweigen der ukrainischen Orthodoxie und sich daraus ergebende religionsrechtliche Fragestellungen. Angesprochen wurden auch ethische Aspekte und Herausforderungen für Religionsgemeinschaften, die sich aus der Kriegssituation ergeben.
Olha Uhryn setzte sich mit den Herausforderungen für ukrainische Vertriebene in Österreich auseinander, die sich auch im religiösen Bereich stellen und behandelte Fragen der griechisch-katholischen und orthodoxen Seelsorge. Berichtet wurde über die zahlreichen Tätigkeiten der griech.-kath. Zentralpfarre St. Barbara in Wien und des Ordinariats für Angehörige katholischer Ostkirchen in Österreich. Dazu gehören neue Seelsorgestellen in Österreich, Pilgerfahrten, wie etwa die erste ukrainische Friedenswallfahrt nach Mariazell im September 2023, die Teilnahme an kulturellen und politischen Veranstaltungen, Spendensammlungen und Hilfsinitiativen für die Ukraine.