Slowakei: Papst ernennt Jonas Jozef Maxim zum Erzbischof von Presov
Papst Franziskus hat am 26. Oktober Jonas Jozef Maxim zum neuen Erzbischof von Presov und Metropoliten der griechisch-katholischen slowakischen Kirchenprovinz ernannt. Der 48-Jährige stammt aus der Slowakei und war zuletzt Vorsteher des Klosters Univ in der Ukraine.
Jozef Jonas Maxim wurde am 21. November 1974 im ostslowakischen Wallfahrtsort Levoca geboren und stammt aus der nordöstlich davon gelegenen griechisch-katholischen Pfarre Olsavica. Im Februar 1994 trat er in das griechisch-katholische Priesterseminar in Presov ein, wo er 1998 den Titel eines Magisters der Theologie erwarb. Im selben Jahr wechselte er nach Rom an das Päpstliche Ostinstitut, wo er 2000 das Lizentiat und 2017 das Doktorat in ostkirchlichen Studien erlangte.
Im Jahr 1998 war Jonas Jozef Maxim in Presov zum Diakon und kurz danach zum Priester geweiht worden. Von 2001 bis 2004 wirkte er als Spiritual im dortigen Priesterseminar, daneben war er von 2002 bis 2004 Assistent am Lehrstuhl für Systematische Theologie in der Griechisch-katholischen Theologischen Fakultät der Universität Presov.
2004 übersiedelte Maxim in die Ukraine und trat ins Kloster der Studiten (Monachi E Regula) in Univ ein, in dem er 2008 die ewigen Gelübde ablegte. 2011 wurde er zum Vorsteher der Filiale des Univer Klosters in Lemberg (Lviv) gewählt, 2011 zum Igumen (Vorsteher) des Hauptklosters in Univ.
In der Einspielung einer Videobotschaft, die nach der Bekanntgabe seiner Ernennung in der griechisch-katholischen Kathedrale in Presov vorgeführt wurde, bezeichnete Maxim seine Ernennung als "Beleg für das große Vertrauen seitens der Kirche und des Heiligen Vaters Franziskus sowie als Ausdruck von dessen Zuneigung gegenüber der griechisch-katholischen Kirche in der Slowakei"; er nehme sie in "Demut und Gehorsam" an.
Nach der länger als einem Jahr der Sedisvakanz des erzbischöflichen Stuhls in Presov danke er vor allem dem Pressburger Eparchen Peter Rusnak, der die Diözese interimistisch als Apostolischer Administrator geleitet und bei der Zusammenkunft den Namen des neuen Ordinarius bekanntgegeben hat. Weiters dankte Maxim dem Eparchen der griechisch-katholischen Diözese Kosice, Erzbischof Cyril Vasil, sowie Weihbischof Milan Lach in Bratislava, sowie den emeritierten Bischöfen des Landes.
Er kehre jetzt in die Slowakei zurück, um fortzusetzen, was seine Vorgänger begonnen hätten, und fühle sich als "Vater, der sich nach im Ausland verbrachten Jahren sich mit seinen Nächsten an deren Erfolgen erfreut und sie in ihren Leiden ermuntert, der auf die Stimme des Heiligen Geistes hört und sie auf der Suche nach der göttlichen Wahrheit begleitet".
Seine Ernennung in der Slowakei bedinge zunächst die Regelung der Nachfolgefrage in seinem Kloster in der Ukraine, weshalb seine Übersiedlung noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde. Deshalb segne er alle "aus der vom Krieg geprüften Ukraine" und bitte alle um "ihre Gebete für sich und das ukrainische Volk".
Das Studitenkloster in Univ hat nach dem Überfall Russlands im Vorjahr 50 Binnenflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen; beim ersten, fehlgeschlagenen Angriff waren die russischen Truppen nur 20 Kilometer vor Univ zum Stehen gekommen. Die Erfahrung und Kenntnis der Ukraine wird dem neuen Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche in der Slowakei ebenso von Nutzen sein wie seine Sprachkenntnisse - neben der slowakischen Muttersprache spricht der neue Metropolit Ukrainisch, Russisch, Italienisch, Englisch und Französisch. Die slowakische Metropolie ist die einzige, die unmittelbar an die griechisch-katholischen Siedlungsgebiete in den Nachbarländern Polen, Ukraine und Ungarn angrenzt.
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