Auch Wiener Generalvikar bei Synode ukrainischer Bischöfe in Rom
An der dieswöchigen Synode der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK) in Rom nimmt auch der Wiener Ostkirchen-Generalvikar Yuriy Kolasa teil. Auf Einladung des Kiewer Großerzbischofs Swjatoslaw Schewtschuk und im Auftrag von Kardinal Christoph Schönborn vertritt Kolasa bei den bischöflichen Beratungen die ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinden in Österreich. Am Mittwoch ist im Vatikan eine Begegnung der rund 45 versammelten zur Synode versammelten Bischöfe und Kirchenvertreter aus Europa, den USA, Kanada, Brasilien, Argentinien und Australien mit Papst Franziskus vorgesehen. Am Sonntag steht ein Gottesdienst im Petersdom auf dem Programm.
Unter dem Leitwort "Wunden heilen und Traumata verarbeiten" sei die Seelsorge für die unter dem Krieg in der Ukraine leidenden Menschen Inhalt und Hauptthema der Vollversammlung, erklärte Generalvikar Kolasa gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress (Dienstag). Auch das Treffen mit dem Papst, dem vatikanischen Chefdiplomaten Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und den Leitern verschiedener Kurienbehörden habe dies im Fokus.
"Hauptziel ist es, zu sehen, was in dieser Hinsicht in der Ukraine und in der ganzen Welt, wo unsere Kirche präsent ist, einschließlich Österreich, bereits getan wurde, und die gemeinsame Strategie für die nächsten Jahre auszuarbeiten", teilte Kolasa mit. Da viele Familien durch den Krieg getrennt wurden, sei eine enge Zusammenarbeit zwischen der Kirche in der Ukraine und im Ausland nötig.
Die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche ist die größte katholische Ostkirche. Zu ihr bekennen sich nach Angaben des Vatikans weltweit rund 4,5 Millionen Christen. In der mehrheitlich orthodoxen Ukraine ist etwa jeder zehnte Einwohner griechisch-katholisch. Mehr als die Hälfte der Diözesen der Kirche bestehen im Ausland, allein zwölf in Nord- und Südamerika.
Auch in Österreich machen die ukrainisch-katholischen Gläubigen die Mehrheit der insgesamt deutlich mehr als 20.000 hierzulande lebenden Angehörigen der katholischen Ostkirchen aus. Ihre Anzahl hat sich zudem seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine deutlich erhöht. Nach Schätzungen des "Ordinariats für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich" - in dem Ordinariat sind alle hierzulande vertretenen mit Rom verbundenen Ostkirchen kirchenrechtlich organisiert - liegt die Zahl der ukrainisch-katholischen Gläubigen bei rund 13.000. Der jeweilige Erzbischof von Wien, also derzeit Kardinal Schönborn, steht den katholischen Ostkirchen in Österreich als Ordinarius vor. Er trägt damit die bischöfliche Letztverantwortung. Der aus Lemberg stammende griechisch-katholische Erzpriester Yuriy Kolasa ist Generalvikar des Ordinariats.
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