Ostkirchen verabschieden Abt Prohazka am 22. August im Stephansdom
Das Begräbnis für den am 28. Juli im 67. Lebensjahr verstorbenen Altabt von Stift Geras, Michael Prohazka, findet am Samstag, 12. August statt. Das Requiem in der Stiftsbasilika Geras beginnt um 11 Uhr, im Anschluss findet die Beisetzung am Konventfriedhof statt. Wie das katholische Ostkirchenordinariat nun mitteilte, findet zudem am Dienstag, 22. August, um 18 Uhr im Wiener Stephansdom ein feierlicher byzantinischer Gottesdienst mit Totengedenken für den Verstorbenen statt. Kardinal Christoph Schönborn wird dem Gottesdienst vorstehen.
Prohazka verstand sich selbst als Brückenbauer zwischen den Kirchen in Ost und West. Er war Priester des lateinischen wie auch des byzantinischen Ritus. 2012 wurde Prohazka vom damaligen melkitischen griechisch-katholischen Patriarchen Gregor III. Laham zum Archimandriten ernannt. Bis zuletzt gehörte Prohazka dem Vorstand der Stiftung "Pro Oriente" an.
Kardinal Schönborn hatte sich tief betroffen vom Tod Prohazkas gezeigt. Mit Michael Prohazka verliere er einen lieben Freund und Mitbruder, schrieb der Kardinal: "Schon unsere beiden Klöster, Stift Geras und das Dominikanerkloster Retz, sind seit Jahrhunderten miteinander verbunden. Vor allem hatten wir aber die Liebe zu den Ostkirchen gemeinsam." Als Ordinarius für die katholischen Ostkirchen sei er viel mit Prohazka im Austausch gestanden. Michael Prohazka "bleibt uns als engagierter und liebenswürdiger Priester und Ordensmann in Erinnerung", so Schönborn.
Michael Prohazka trat 1979 in das Prämonstratenser-Chorherrenstift Geras ein und wurde 1983 zum Priester geweiht. Nach Tätigkeiten in Pfarren des Stiftes und im Stift selbst übernahm Prohazka 2004 die Aufgaben eines Vizerektors am Collegium Orientale in Eichstätt. 2005 wurde er nach Geras zurückgerufen und Prior. Von 2007 bis 2018 war er schließlich der 57. Abt des Stiftes. Danach wirkte er wieder bis Ende August 2022 als Vizerektor des Collegiums Orientale. Im November 2022 wurde Prohazka zum neuen Nationalsekretär des "Andreas-Petrus-Werks" bestellt.
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